Vor einer Woche, am Abend des 11. Februar, versammelten sich vor dem Alten Rathaus trotz Schneeregens rund 700 Menschen - Alte und Junge, quer durch verschiedene Parteien, Verbände und Gruppen.
Ihre Botschaft: Stellvertretend für die Mehrheit in unserer Stadt für solidarisches Verhalten in der Pandemie aufzustehen und klare Kante gegen die unheilvolle Melange aus Wissenschaftsleugnung, Verschwörungstheorien und Extremismus zu zeigen, die sich zuletzt bei sogenannten "Spaziergängen" auch in Esslingen formiert hatte. Die Esslinger Grünen hatten mit zur Veranstaltung am 11.2. aufgerufen und war auch mit zahlreichen Personen anwesend. „Die Idee für die Kundgebung entstand recht kurzfristig und wir danken daher besonders allen Redner*innen sowie der Moderatorin“ sagt Ulrike Hallenbach vom Ortsvorstand der Grünen.
Die Pandemie ist nach knapp zwei Jahren für alle eine enorme Belastung. Auch wenn die Omikron-Variante weniger schwere Erkrankungen und Todesfälle verursacht, bleibt sie für vulnerable Personen sehr gefährlich. Diese Menschen sind auf unser aller Solidarität angewiesen. Auch Menschen, die z.B. in den medizinischen Berufen oder im Bildungswesen die Verantwortung dafür tragen, dass weite Teile des Lebens relativ normal funktionieren, brauchen unser aller Solidarität und unser vernünftiges, besonnenes Handeln.
In unserem demokratischen System setzen sich in einem Wettbewerb von Ideen und Positionen am Ende jene durch, die Mehrheiten hinter sich versammeln. Demokratie braucht diese Kontroverse und hält sie auch aus. Doch folgt dieser Wettstreit auch klaren Regeln: Fakten können interpretiert werden, bleiben aber Fakten. Und – um es mit den Worten des wiedergewählten Bundespräsidenten zu sagen: Eine rote Linie verläuft bei Hass und Gewalt. Wenn sich gewählte Amtsträger wie der OB von Ostfildern Todesdrohungen ausgesetzt sehen, kann dies nicht hingenommen werden, da waren sich alle Unterstützer*innen der Kundgebung auf dem Rathausplatz einig.