Auf Anfrage der Grünen Gemeinderatsfraktion hat die Stadtverwaltung die Barrierefreiheit der Stadtbücherei im Bebenhäuser Pfleghof und im möglichen neuen Standort, dem ehemaligen Modehaus Kögel, verglichen.
„Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede und lässt nur einen Schluss zu: Eine Bücherei für ALLE können wir nur mit einem Umzug verwirklichen“, so Fraktionsvorsitzende Carmen Tittel.
Im Pfleghof verhindern mittelalterliche Bausubstanz und Denkmalschutzauflagen eine vollständige Barrierefreiheit. Zwar gibt es einen barrierefreien Zugang von der Webergasse, doch zahlreiche Bereiche – ganze Etagen, bestimmte WCs und Besprechungsräume – sind für mobilitätseingeschränkte Personen nicht zugänglich. Bewegungsflächen sind oft zu klein, der Aufzug bietet keine Wendemöglichkeit. Viele dieser Mängel können auch mit einer Sanierung nicht behoben werden.
Im Kögel wären alle Publikumsbereiche barrierefrei. Breite Wege, moderne Aufzüge mit Wendefläche und barrierefreie WCs auf allen Ebenen ermöglichen eine gleichberechtigte Nutzung.
„Das ist DER entscheidende Vorteil: Vom älteren Herrn mit Rollator bis zur jungen Mutter mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer:innen – die Bücherei sollte allen offenstehen“, so Ursula Hofmann, Grüne Gemeinderätin.
Eine Anfrage von FDP/Volt zu Lernplätzen für Jugendliche bestätigt den Bedarf: In „Langen Lernwochen“ wollen täglich bis zu 100 Jugendliche die Bücherei nutzen, doch es gibt nur 25 Plätze. Im Kögel gäbe es 40 % mehr Fläche, rund 80 Plätze und einen eigenen Jugendbereich.
„Eine Sanierung im laufenden Betrieb würde Platz und Nutzung zusätzlich stark einschränken – auf Jahre hinaus. Das können wir nicht wollen“, betont Carmen Tittel.