Der offene, internationale Austausch ist in diesen schwierigen Zeiten wichtiger denn je. Die Münchner Sicherheitskonferenz ist eine Chance, gemeinsam Lösungen für die Krisen auf der Welt zu suchen. Deshalb wird hier sehr unmittelbar miteinander gesprochen, in kleinen und großen Runden, mit neuen Bekannten und alten Freundinnen und Freunden. Natürlich stand in diesem Jahr der schreckliche Angriff Russlands auf die Ukraine, der sich heute zum ersten Mal jährt, im Mittelpunkt aller Gespräche. Dieser Krieg muss so schnell wie möglich beendet werden, Russland muss seine Truppen endlich aus der Ukraine zurückziehen! Wir helfen der überfallenen Ukraine in vielfältiger Weise: mit humanitärer Unterstützung, mit großen Finanzhilfen, um den Staatshaushalt und damit die Funktionsfähigkeit des Landes aufrechtzuerhalten und auch mit der Lieferung militärischer Güter. Cem Özdemir, unser Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, hat mit seinem Ministerium viele Lebensmittellieferungen in die Ukraine koordiniert. Er hat sich gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock sehr um das Getreideabkommen bemüht, mit dem Weizen und andere Lebensmittel auch in den Globalen Süden gelangen können. Das ist für die Ernährung auf unserem Planeten sehr wichtig. Eine große Hungersnot konnte so vermieden werden. Dennoch ist und bleibt die Ernährungssituation in vielen Ländern des Globalen Südens fragil und schwierig.
Neben dem Ukraine-Krieg spielten die Folgen der Klimakrise, die gerade viele ärmere Länder betreffen, eine wichtige Rolle. Naturkatastrophen passieren immer öfter und treffen ärmere Länder stark, die dadurch anfälliger für weitere Krisen werden. Deshalb sprechen wir zur Zeit über eine Reform der Weltbank: Diese könnte ihr Geschäftsmodell stärker auf die Klimafinanzierung ausrichten, damit private Investitionen zum Klimaschutzschneller mobilisiert werden. Wenn die Weltbank vorangeht, dann können Entwicklungsbanken diesem Weg folgen.