Jüdinnen und Juden brauchen angesichts des Terrorangriffs der Hamas seit dem 7. Oktober volle Solidarität. Dies betonten die Gäste und Teilnehmer*innen des Gesprächsabends, zu dem die Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr ins Econvent eingeladen hatte.
Mit Michael Kashi aus dem Vorstand der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, ihrem jüdischstämmigen Ulmer Landtagskollegen Michael Joukov MdL (Grüne) und rund 90 interessierten Bürger*innen sprach Lindlohr darüber, wie sich jüdisches Leben seit dem Terrorangriff in Israel und bei uns verändert.
Lindlohr stellte fest: „Nie wieder Holocaust heißt, dass es mit dem Staat Israel einen sicheren Ort für Jüdinnen und Juden auf der Welt geben muss. Leider sind diese bei uns verstärkt bedroht.“ Bundesweit sind antisemitische Straftaten angestiegen, und in Esslingen ist die Israel-Flagge mehrfach beschmutzt worden.
Oberbürgermeister Matthias Klopfer bekräftigte: „Das brutale Massaker der Hamas hat die Welt verändert, auch unser Zusammenleben in Esslingen. Es ist nun wichtig, Haltung zu zeigen. Es darf kein ,Ja, aber´ geben.“
Michael Kashi bemerkte, dass jüdisches Leben immer gefährdet war und jüdische Einrichtungen gesichert seien. Wenn Eltern nun fragten, ob sie ihre Kinder weiter in die Grundschule schicken sollen, laute seine Antwort: „Ja! Wir lassen uns nicht vorschreiben, wie wir leben sollen.“
„Was ich vor Ort gesehen habe, war kaum zu ertragen“, berichtete Michael Joukov von seiner aktuellen Abgeordnetenreise nach Israel, bei der auch Orte von Massakern besuchte. „Es ist unmöglich, diese Bilder des blanken Hasses und der Zerstörung von Menschenleben als Bilder der Befreiung Palästinas misszuverstehen.“ Das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen wurde als humanitäre Katastrophe bewertet.
„Es nicht die Aufgabe der Jüdinnen und Juden, für uns alle dafür zu sorgen, dass der Terror nicht recht behält“, so Lindlohr, „sondern der demokratischen Gemeinschaft.“