Rund 70 Bürgerinnen und Bürger kamen auf Einladung der Landtagsabgeordneten Andrea Lindlohr in den Hof des KOMMA zur Lesung und Talk mit Verkehrsminister Winfried Hermann. Und erlebten an dem Sommerabend einen informativen wie anregenden Mix aus persönlichem Erleben, sachkundiger Analyse und Zukunftsperspektiven. Der Verkehrsminister las Passagen aus seinem Buch „Und alles bleibt anders. Eine kleine Geschichte der Mobilität“. Ausgehend davon besprach Andrea Lindlohr mit dem Minister den Stand der Mobilitätswende im Land und im Kreis Esslingen.
„Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis. Mobil sein können gehört auch zur Teilhabe – von der Arbeitswelt bis zum gesellschaftlichen Leben“, stellte Lindlohr fest. „Klimaneutral bis spätestens 2045 können wir aber nur werden, wenn unser Verkehr sich sehr verändert - eine echt große Herausforderung.“ Aus dem Publikum wurden dazu klare Vorgaben der Politik gegenüber den Unternehmen besonders der Automobilindustrie gefordert.
Beide Landespolitiker sind sich einig, dass das Verkehrssystem der Zukunft zuverlässig, nachhaltig und intelligent vernetzt sein muss, bestehend aus Bahnen, Bussen, Rad- und Fußverkehr und klimaneutral angetriebenen Autos. „Die Sanierung der Bahn braucht viel Durchhaltevermögen und wird teuer werden“, stellte der Verkehrsminister klar. Die beiden Hauptprobleme der Bahn sind die marode Infrastruktur und der Fachkräftemangel. Lindlohr lobte den Beschluss des Landkreises Esslingen, mit einer neuen Machbarkeitsstudie das Thema Stadtbahn von Esslingen auf die Filder größer und bis Neuhausen und Denkendorf zu denken. Hermann signalisierte: „Das Land steht dahinter.“
Als Modell auch für andere Städte sieht Hermann Esslingens innovatives Buskonzept: voraussichtlich ab 2025 ist der Linienverkehr komplett auf von grünem Strom angetriebene Elektrobusse umgestellt.