Die Natur rund um und in Esslingen macht die Stadt besonders, lebens- und liebenswert.
Kurz und knapp:
· Solarenergie auch in der Altstadt ermöglichen
· attraktive Zugänge zum Neckar und den Kanälen
· keine Straße ohne Bäume; mehr Trinkbrunnen
· mehr grüne Aufenthaltsflächen, Schattenspender und Hitzeschutz
· nachhaltige Wärmeversorgung ausbauen
· landwirtschaftliche Flächen und Biotope sichern
· Wald, Streuobstwiesen und Steillagen schützen
· eine eigene (Bürger-) Energiegenossenschaft gründen
Solaroffensive für ganz Esslingen
Solarenergie ist die günstigste Möglichkeit, Strom zu erzeugen. Dabei ist Solarenergie klimafreundlich, sicher und sorgt für mehr Unabhängigkeit. Wir wollen die Nutzung überall in Esslingen, auch in der Altstadt, ermöglichen und fördern. Auch auf öffentlichen Gebäuden und Parkplätzen sowie entlang der B10 soll das Flächenpotenzial für Solaranlagen voll ausgeschöpft werden. Die Esslinger Unternehmen wollen wir einbeziehen, um mehr Solaranlagen auch auf nichtöffentliche Dächer und Parkplätze zu bringen.
(Bürger-) Energiegenossenschaft fördern
Andere Städte in der Umgebung haben es vorgemacht, auch Esslingen kann es schaffen. Wir setzen uns für eine Energiegenossenschaft zur Stärkung erneuerbarer Energien in Bürgerhand ein. Alle sollen sich an der Energiewende beteiligen und diese voranbringen können.
Den Neckar erlebbar machen
Seit Jahrhunderten bedeutet der Neckar Wohlstand und Handel für Esslingen. Als Erholungsgebiet und erlebbarer Fluss spielt er leider eine untergeordnete Rolle. Wir wollen den Neckar als prägendes und zentrales Element der Stadt für die Menschen nutzbarer und erlebbarer machen. Dazu gehört auch ein langfristiger Plan, wie die Wasserqualität verbessert werden kann. In zunehmend heißen Sommern kann das Wasser Mensch und Natur kühlen und darüber hinaus Wärme und Energie erzeugt werden. Wir sorgen dafür, dass „am Neckar“ kein einfacher Namenszusatz für unser Esslingen bleibt.
Vor Starkregen, Überschwemmungen und Trockenheit schützen
Dazu wollen wir das Prinzip der „Schwammstadt“ in Esslingen konsequent umsetzen. Anfallendes Regenwasser wird lokal aufgenommen und gespeichert. Mehr begrünte und entsiegelte Plätze stehen als Versickerungsflächen zur Verfügung. Bei Starkregen nehmen diese Grünflächen Wasser auf, helfen Überschwemmungen und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur zu mindern. Das gespeicherte Wasser sorgt während Hitzeperioden für Kühlung und es muss weniger bewässert werden. Das erhöht die Aufenthaltsqualität und schützt vor Überhitzung.
Landwirtschaft, Weinberge und Streuobstwiesen – Erhalten, was uns erhält
Die Natur rund um und in Esslingen macht die Stadt besonders, lebens- und liebenswert. Ob kleinteilige Landwirtschaft, traditionsreicher Weinbau oder liebevoll gepflegte Streuobstwiesen und Gärten, wir wollen unsere Kulturlandschaft erhalten und die unterstützen, die sie mit harter Arbeit pflegen und bewirtschaften. Gleiches gilt für die wertvollen Biotope, Wälder und Lebensräume in und um Esslingen. Im Außenbereich sollen keine Flächen mehr versiegelt werden. Wir wollen die Natur um uns erhalten und auf klimatische Veränderungen vorbereiten. Programme für Artenvielfalt und Klimaanpassung wollen wir fortführen und stärken.
Keine Straße ohne Bäume: Stadt und Natur sind keine Gegensätze
Sie spenden Schatten und kühlen, nehmen Regen auf, säubern die Luft und dämpfen Lärm: Mit einer Pflanzoffensive wollen wir die Straßen Esslingens grüner, kühler und schöner machen. Mit mehr grünen Aufenthaltsflächen, Fassaden- und Dachbegrünung, Muldenrigolen, entsiegelten Parkräumen und mobilem Stadtgrün wollen wir die Natur stärker im Stadtbild Esslingens verankern. So stärken wir die Artenvielfalt, erhöhen die Aufenthaltsqualität und passen Esslingen an die Auswirkungen des Klimawandels an.
Aktionsplan Klimaanpassung
Wir müssen alles daransetzen, das Pariser Abkommen, die Welterwärmung maximal auf 2˚C zu beschränken, einzuhalten. Dabei erwärmt sich Europa doppelt so schnell wie andere Kontinente. Durch mehr Energie in der Atmosphäre nehmen Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hagel, Gewitter, extreme Hitze und Dürren zu. Daher müssen wir in jedem Fall auf solche Ereignisse vorbereitet sein, um uns, unsere Natur und Infrastruktur zu schützen. Mit folgenden Maßnahmen wollen wir Esslingen besser an Hitze und Extremwetter anpassen:
- Erhalt des Baumbestands und Neupflanzung im Siedlungsbereich: Wir werden nicht nur den vorhandenen Baumbestand schützen, sondern auch neue, klimaresiliente Bäume pflanzen.
- Brunnen und Trinkbrunnen: Bestehende Brunnen wollen wir wieder in Betrieb nehmen und neue (Trink-)Brunnen schaffen. Das gehört zu unserer Strategie zur Wassernutzung und zur Schaffung von Orten in der Stadt, an denen man sich gerne aufhält.
- Regenwassernutzung und Entsiegelung: Um den natürlichen Wasserkreislauf wiederherzustellen, werden wir verstärkt auf Regenwassernutzung setzen und die Entsiegelung von Flächen vorantreiben.
- Naturnahe Gärten: Wir ermutigen unsere Bürgerinnen und Bürger, naturnahe Gärten anzulegen, um die Artenvielfalt zu fördern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Das ist auch gut für das „Mikroklima“ zuhause, z. B. bei Hitze.
- Beschattung von (Spiel-)Plätzen: Die Beschattung von (Spiel-)Plätzen ist ein wichtiger Schutz vor Hitze und Sonneneinstrahlung. Wir werden verstärkt für beschattete Plätze, insbesondere Spielplätze sorgen.
- Fassaden- und Dachbegrünung: Die Begrünung von Fassaden und Dächern, insbesondere bei öffentlichen Gebäuden, ist ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Hitze- und Klimaschutz.
- Der Erhalt unserer Steillagen, Weinberge, Streuobstwiesen und die klimaresiliente Anpassung unseres Esslinger Waldes gehört hier ebenfalls dazu.
Natur- und Klimaschutz fest im Haushalt verankern
Wir setzen uns dafür ein, dass sich Klimaschutz auch im kommunalen Haushalt wiederfindet. Klimaschutzpläne und -konzepte dürfen keine Lippenbekenntnisse bleiben und müssen mit angemessenen Mitteln ausgestattet werden. Denn eines ist sicher, es kommt uns wesentlich billiger, jetzt zu handeln, Treibhausgase zu vermeiden und uns an die kommenden Veränderungen anzupassen, als hinterher die entstandenen Schäden zu reparieren.